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Entwicklungen in Gang setzen – Lebensqualität steigern
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Rudi Assauer Preis 2017

Laudatio 5. Preis
18.12.2017

Laudator: Hermann Korfmacher

Der fünfte Preis der „Rudi Assauer gemeinnützigen Initiative Demenz und Gesellschaft“, dotiert mit 500 EUR, wird verliehen an Frau Karola Becker für ihr auszeichnungswürdiges Engagement und die von ihr umgesetzte Marte Meo Methode im häuslichen wie im pflegerischen Bereich.

Im Namen des Beirates beglückwünsche ich die Initiatorin zum fünften Preis.

Frau Becker, Ihr Engagement…ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Bei Ihrer Fachberatung für Angehörige von Menschen mit Demenz? Bei der Fachberatung für Pflege- und Betreuungskräfte? Bei Ihren Tätigkeiten im Netzwerk Demenz oder Ihren beeindruckenden Projekten wie z. B. „Die Glücksboten“? Ihre Liste ist lang und eindrucksvoll.

Beeindruckend war es in der ARD die Ausgabe „Die Glücksjägerin“ aus der Reihe „Mensch Leute“ zu sehen. Mein Eindruck war, dass Sie den ganzen Tag zwischen videobasierter Betreuung in der Familie, der Kollegenberatung und in der Selbsthilfegruppe verbracht haben. Ein unglaubliches Engagement. Und dennoch walten Sie in all Ihren verschiedenen Aufgaben mit sehr viel Ruhe, Gelassenheit und Professionalität.

Die Marte Meo Methode zeichnet sich durch Videoaufnahmen von Alltagssituationen aus. In einem videobasierten Beratungsgespräch wird konkretes Verhalten, welches die Selbständigkeit, Selbstwirksamkeit, Zugehörigkeit und Sicherheit der Beteiligten stärkt, aufgezeigt. „Aus eigener Kraft etwas zu erlernen“ und „an seinen Stärken wachsen“ sind die Leitsätze der Marte Meo Methode, welche in den 70 er Jahren von der Niederländerin Maria Aarts entwickelt wurde.

Die Gespräche werden in bestimmten Abständen mehrfach wiederholt. Ziel ist es, das Handeln der Angehörigen bewusster zu machen, einen konkreten Lernprozess anzustoßen und die Beziehung zu dem Erkrankten bestenfalls stressfreier zu gestalten.
Die Marte Meo Kollegenberatung folgt dem gleichen Prinzip, es werden im Nachgang zur videobasierten Beratung genauso Fähigkeiten herausgestellt, die bereits vorhanden sind und solche, die sich noch etwas entwickeln können.

Nebenher sind Sie noch Ansprechpartnerin des Netzwerks Demenz Kusel. Dort organisieren Sie jährliche Demenzwochen, Schulungen für Angehörige von Menschen mit Demenz und Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen von Fach- und Betreuungskräften, Ärzten und Angehörigen. Viele wissen, welcher zeitliche Aufwand die Organisation solcher Veranstaltung einnehmen kann.

Durch Ihr neu aufgelegtes Projekt „Die Glücksboten“ vereinen Sie nun die generationenübergreifenden Kontakte zwischen Jung und Alt auch noch nebenher. Regelmäßige monatliche Treffen  mit Kindergartenkindern, Schülern und Menschen mit Demenz werden von Ihnen begleitet und führen bei allen Beteiligten zu positiven Gefühlen und Erlebnissen.

Sie begleiten auch diese Kontakte nach der Marte Meo Methode. Die Kinder werden ermutigt mit Menschen mit Demenz in Kontakt zu treten und die Erkrankten erleben eine höhere Lebensqualität durch die Teilhabe am Leben. Sie verbessern das Leben der Erkrankten.

Gleichzeitig begleiten Sie seit 17 Jahren eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit demenziellen Grunderkrankungen. Was für eine Leistung.

Und nun noch eine Notiz am Rande: Ich als Präsident des Westdeutschen Fußballverbandes freue mich insbesondere, dass -wie mir zugetragen worden ist-  sie selbst 40 Jahre Fußball spielten und eine Frauen-Fußballmannschaft in der Regionalliga trainierten. Was mich irritiert ist die Vergangenheitsform….Ich hoffe, das Engagement im Frauenfußball ist nicht ganz versiegt. Eine so engagierte Frau sollte man immer dabei haben!

Noch einmal herzlichen Glückwunsch zum fünften Preis der „Rudi Assauer gemeinnützigen Initiative Demenz und Gesellschaft“.

Glücksboten gegen Demenz